Samstag, 16. Februar 2013

Nähen mit Plan

Bisher habe ich immer völlig ohne Plan vor mich hin genäht. Auch der Stoffkauf ging komplett planlos vonstatten. Ich hatte zwar bei diesem Stoff einen Rock angedacht und bei jenem ein Kleid, aber das war es auch schon. Ich werde allerdings auch in Zukunft nicht nach Vorhaben Stoff kaufen. Das würde meinen kreativen Fluß erheblich einschränken. Mein Plan sieht erstmal anders aus. Das Problem ist nämlich eher, daß ich hier eine schöne Bluse nähe und da einen Rock, aber die Sachen meistens nicht zusammen passen. Wie ärgerlich ist das denn? Das werde ich ändern.

Durch meinen baldigen Berufswechsel muß ich mir demnächst keine Sorgen mehr machen, meine Klamotten zu versauen. Ich muß dann auch nicht mehr darauf achten, für einen Rock einen Stoff zu verwenden, der stabil genug ist, um nicht so viele Schnitthaare durchpieksen zu lassen. Und was noch viel toller ist, ich kann dann endlich hohe Schuhe anziehen und muß nicht 9 Stunden darin stehen. Toll!
Das birgt ungeahnte Möglichkeiten was meinen persönlichen Kleidungsstil betrifft. Mein Kopfkleiderschrank nimmt schon seit längerem neue Formen an und ich habe immer mehr eine Ahnung, welche Kleidung mir steht und welche eher nicht.

Ich weiß nicht, wie es euch so geht, aber mich nervt es tierisch, dauernd Schnitt kopieren zu müssen. Bisher habe ich selten einen Schnitt gehabt, der mir genau passte. Das bedeutet, daß ich entweder jeden neuen Schnitt verändern muß oder aus Faulheit mit der schlechten Passform lebe. Das soll sich jetzt ändern.

Mein Plan sieht vor, daß ich jetzt
* einen Blusenschnitt
* einen Rockschnitt
* einen Kleiderschnitt (oder zwei)
finde und verändere, damit er gut passt.

Mir macht es sehr viel mehr Spaß zu basteln und mit dem Stoff zu spielen, ihn zu verschönern und zu dekorieren, als einen Schnitt auszurädeln und auszuschneiden. Ich möchte Bänder aufnähen, Biesen basteln, Paspeln einnähen und Falten legen. Ich möchte Schnitte je nach Lust und Laune verändern. Wenn ich aber nicht im Vorfeld weiß, daß mir der Schnitt steht und passt, ist mir die Bastelei viel zu schade und ich lasse es gleich bleiben und was dabei herauskommt sind langweilige Klamotten mit schlechter Passform. Super! Und dann wieder auf´s Neue das gleiche Spiel.
Das wird jetzt anders.

Den Anfang macht jetzt der Rock Norma aus der Ottobre 5/2010, die mir Frau Nahtzugabe netterweise zur Verfügung stellte. Der Tip kam von Wiebke, die ihn auch schon ein paar Mal genäht hat. Was diesen Rock für mich besonders interessant macht ist nicht nur die A-Linie sondern daß er in Rockteil und Taillenpasse/Sattel unterteilt ist. Somit könnte man ihn auch weniger oder mehr ausstellen und würde trotzdem eine gute Passform in der Taille haben, denke ich. Ich war aber ein wenig mißtrauisch, da das Rockteil nur aus Vorderteil und zwei Hinterteilen besteht und der Rock keinen einzigen Abnäher hat. Bis jetzt sieht das aber schonmal ganz gut aus. Nachdem ich an den Seitennähten jeweils noch einen Zentimeter weggenommen habe schien die Passform ganz gut zu sein. Jetzt muß ich noch das Innenleben fertig machen und säumen. Danach gibt es Tragefotos.

6 Kommentare:

  1. Das kann ich gut verstehen. Ich habe mir inzwischen einen Schnitt für ein Shirt gebastelt, das ich kurzärmelig, langärmelig, rockkompatibel und hosenkompatibel machen kann. Jetzt arbeite ich gerade an einem Schnitt für einen Rock. Ich habe mir viele Schnitte von Burda, Farbenmix usw. angesehen und dann einfach selbst entworfen, dabei zu mir passende Elemente gemerkt und miteinander kombiniert. Der erste Testrock ist in Arbeit. Als nächstes folgt dann ein Kleiderschnitt.

    Ich wünsche Dir viel Erfolg! Bleib dran, es lohnt sich!
    Liebe Grüße,
    Henriette

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  2. Toller Plan - ich hatte auch schon damit angefangen; aber leider hab ich im letzten Jahr zugenommen und nun passen mir meine "Grundschnitte2 nicht mehr.
    Der Ottobrerock ist wirklich sehr geeignet als Basisschnitt.

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  3. Genau so ist es. Ich bin neigentlich ununterbrochen auf der Suche nach gutsitzenden Basisschnitten, die ich dann mit liebevollen, und gerne auch mal aufwändigen Details aufhübschen würde.

    Ich glaube, dass der Norma bei mir so ein Erfolg ist, weil er schlicht und simpel ist und zu ganz vielen Stoffqualitäten passt. man kann ihn an den Seiten einfach verändern, ohne dass sich die Passform irgendwie verschlechtert. Man könnte bestimmt auch ne Kellerfalte einbauen..... Und Paspeln zwischen den Bund und die Rockteile nähen. Taschen einbauen.....

    Bin gespannt auf deine Erlebnisse- und natürlich auf Tragebilder!
    LG
    Wiebke

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  4. Hihi, das war auch mein Plan. Kellerfalte, Paspeln, Taschen. Lustig!
    Mein erster ist fertig und gefällt mir ganz gut. Ich hab gestern abend schon Bilder gemacht, aber bei dem Licht kommen die Farben nicht raus. Mache ich heute vielleicht nochmal...

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  5. Das klingt doch sehr durchdacht und kommt mir auch bekannt vor. Ich kaufe Stoff zwar mit einem groben Plan, was daraus werden könnte, meistens sind die Pläne aber beim auspacken hinfällig. Ich liebe mein großes Stofflager und mag mich nicht immer festlegen, was als nächstes genäht wird (schon eine Runde durch meine Lieblingsblogs erweitert meine Nähpläne gewaltig). Inzwischen kaufe ich die Stoffe aber schon in gewissen Farb-und Mustervarianten, die grundsätzlich zusammenpassen, wie du bemerkst lernt man ja mit der Zeit was einem steht.
    Die Schnittmuster sind ein leidiges Thema. Mit dem Rock hast du auf jeden Fall ein tolles Basic-Teil. Hier mal bissel Besserwisserei: die Abnäher sind bei solchen Röcken im Sattel verschwunden. Wenn man bei einem Rock unterhalb der Abnäher abschneidet, diese dann zulegt erhält man den Sattel, weshalb die Passform immer noch gegeben ist, die Abnäher sind nur verlegt. Kann man auch bei Hosen mit Abnähern machen.
    Ich wünsch dir viel Erfolg bei deiner "Grundschnittsuche" und wenn du möchtest helfe ich auch gern mal weiter, wenn ich kann.
    L.G. Anja

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  6. Ich finde auch, dass Röcke mit Passe super als Basic geeignet sind. Ich nähe ja immer und immer wieder Simplicity 2451, aus genau dem gleichen Grund, nachdem ich einmal die Passe an meine Taille angepasst hatte, kann ich den sonstigen Schnitt mal mehr, mal weniger ausgestellt, mal mit, mal ohne Taschen, neuerdings als Umstandsrock - man spart sich sehr viel Frust, wenn man einen Schnitt hat, den man rauszieht und weiß - der passt!
    Bei Shirts bin ich noch nicht so weit - aber da hat sich für mich gezeigt, dass am besten die sitzen, die ich von passenden Kaufshirts abgepaust habe - nur die Materialwahl ist da immer ein großes Problem.

    Darf man neugierig fragen, wohin es beruflich nun geht?

    Viele liebe Grüße

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Vielen Dank für deinen Kommentar. Auch wenn ich nicht immer antworte, lese ich jeden Kommentar und freue mich sehr darüber.