Mittwoch, 28. August 2013

MMM #20

Hallo, ihr Lieben!
Hab grad nur ganz kurz Zeit, also nur ganz fix Fotos. Text kommt später...



                                                      Und hier gehts ab zum MMM Blog

So, heute ist schon Samstag und ich komme endlich mal zum Schreiben:
Das Kleid ist nach dem Schnittmuster 124 aus der Burda 5/2007. Der Stoff ist natürlich von meinem Lieblingsstand vom Maybachufer. Ich finde es ganz gut gelungen, jedoch hatte ich leider wieder einen nahtverdeckten Reißverschluss vom Markt genommen, da ich die mal auf Vorrat gekauft hatte. Großer Fehler! Ich hatte so schon das Futter per Hand angenäht und dann ist der Reißer wieder mal kaputt gegangen. Bisher habe ich es noch nicht wieder aufgetrennt, weshalb ich es morgen leider nicht zur Demo anziehen kann.

Apropos Demo: Wer in Berlin und Umgebung wohnt und auch davon angenervt ist, wie Frauen auf Plakatwerbung dargestellt werden, dass Frauenkörper objektifiziert und jederzeit verfügbar dargestellt werden und einer ständig Brüste ohne Kopf entgegen kommen, kommt bitte morgen/also heute ab 15 Uhr zum Brandenburger Tor. Vielleicht sieht man sich ja dort. Würde mich freuen.

Eigentlich geht es darum, dass Kinder geschützt werden sollen, aber ganz ehrlich, ich will mir die Plakate auch nicht mehr anschauen müssen, auf denen ein Mann im Anzug von halbnackten Frauen angehimmelt wird oder irgendwelche Artikel von Bier über Deo bis zu Schrottplätzen mit Brüsten ohne Kopf verziert werden. Nee, ey, Schnauze voll. Das stellt ein Frauenbild dar, dass ich unmöglich finde und vielleicht sind ja wenigstens zukünftige Generationen noch zu retten. Also hier ist der Flyer:


Mittwoch, 21. August 2013

Passen meine Kleider zu meinem Leben?

Angeregt von Meike, in deren Blog darüber diskutiert wird, schrieb Catherine in ihrem Blog ihre Gedanken dazu und fragt, ob es generell vielleicht Menschen aus großstädtischen Innenstädten mit hohem Freak-Alarm leichter haben, auffällige Kleidung zu tragen. Meine Gedanken dazu sprengen einen Blog Kommentar, also schreibe ich sie hier nieder.

Ich komme aus einem Dorf <1000 Einwohner und habe mir ein dickes Fell zugelegt. Geredet wird dort sowieso und die Meinung der spießbürgerlichen Leute dort war mir ziemlich egal. In der Kleinstadt, in der ich zur Schule gegangen bin, durfte ich mir oft doofe Sprüche anhören, wenn ich barfuß in Hippie-Kleidung rumlief. Andere wiederum (das habe ich später erfahren) haben mich dafür bewundert. Ich weiß nicht genau, wo ich mein Selbstbewusstsein in der Hinsicht hernahm, denn ich war eigentlich ziemlich unsicher und fand mich selbst gar nicht toll. Vielleicht lag es auch genau daran, vielleicht dachte ich, wenn ich eh schon komisch bin, dann aber auch mit Karacho. Man weiß es nicht, aber ich hatte dadurch die schöne Möglichkeit, sämtliche Stile einmal auszuprobieren.

Dann bin ich in eine Stadt >350 000 Einwohner in NRW gezogen. Irgendwann kannte ich dort jede Menge Leute und die Leute mich, ich hatte einen riesigen Freundes- und Bekanntenkreis und alle diese Leute hatten Stil, alle mehr oder weniger denselben. Sie hörten alle tolle Musik, man traf sich auf Konzerten und auf Parties und diese homogene Masse brachte mich wohl irgendwie dazu, dadurch, dass ich die alle so toll fand, dass ich mich klamottenmäßig irgendwie gar nicht so richtig abheben wollte. Ich passte mich an. Ich war immer noch ich, denn ich fand das ja auch alles toll, aber trotzdem fing es an, dass ich mich nicht getraut hätte irgendwie dolle aus der Reihe zu fallen. Ich fragte mich tatsächlich: "Kann ich so gehen?"

Erst in Berlin und auch erst nach einiger Zeit, ist mir das wieder ziemlich egal geworden. Hier kennt mich eh keiner. Eigentlich kann ich hier machen, was ich will, selbst wenn ich auffalle. Trotzdem fühle ich mich manchmal unwohl, wenn mich Leute anschauen und ich denke im ersten Moment, ich hab meinen Rock in die Strumpfhose gestopft oder Marmelade im Gesicht. Erst im zweiten Moment komme ich auf die Idee, dass die vielleicht nur gucken, weil mein Kleid so farbig ist oder weil ihnen vielleicht sogar gefällt was sie sehen. Verrückt.

Was ich sagen will? Ich glaube nicht, dass es am Ort liegt, welche Kleidung man anziehen mag, eher liegt es an einer selbst. Entweder ist eine mutig oder sie scheißt auf die Meinung der Leute, dann kann sie anziehen und denken und sagen, was sie will oder sie macht sich zu viele Gedanken, ob sie das bringen kann oder nicht. Dann traut sie sich nicht und lässt den Hut zuhause. Ich hab das alles durch.
Ich denke, es gehört schon Selbstbewusstsein oder ein dickes Fell dazu. Eine sollte sich nicht so viele Gedanken machen, was andere denken könnten.

Ich bin ganz froh, dass ich wieder meinen Weg gefunden habe. Ich ziehe an, worauf ich Bock habe. Aber ich muss schon zugeben, dass mich die #Nähnerds, die vielen tollen MMM-Frauen ermutigen und selbstbewusster machen. Einfach dadurch, dass ich eben nicht allein bin. <3

Samstag, 10. August 2013

Ein rotes Jersey Kleid

Neulich war ich mit Lucy und Wiebke beim Sonderverkauf im Atelier des Berliner Designers Thatchers, wovon ich auch unbedingt nochmal separat schwärmen will, da es ein ganz wunderbarer Nachmittag war. Das kommt also demnächst noch.
Dort habe ich zwei Meter eines tollen weichen roten Jerseys für 6€ erworben. Ich hatte erst vor, eine Bluse daraus zu nähen, aber heute habe ich mich spontan umentschieden und ein Shirt und ein Kleid daraus zugeschnitten.
Das Kleid habe ich heute direkt fertig genäht. Es ist sehr einfach zu nähen und wär auch sehr schnell gegangen, wenn ich die Nahtzugabe direkt einfach weggelassen hätte. Der Schnitt ist nämlich eher für weiche Webstoffe gemacht und da Jersey sich ja dehnt, war es mir erst viel zu weit und ich musste an jeder Naht nochmal 2cm wegnehmen. Jetzt passt es ganz gut. Es ist nicht perfekt und auch nicht super sauber verarbeitet, aber für einen Prototyp doch ziemlich gut. Ich brauchte nämlich dringend noch ein paar bequeme sommerliche Überziehkleider. Ich weiß zwar nicht, ob es nochmal so heiß wird, aber zu der heißesten Zeit habe ich am liebsten dieselben zwei Kleider angezogen. Und die waren vor Ewigkeiten mal gekauft. So geht das doch nicht, wenn eine ein NähNerd sein will.





Ich hoffe, ihr habt nicht zu sehr auf meinen wochenendlichen Strubbellook geachtet, sondern nur auf das Kleid. Das Schnittmuster ist Kleid 123 aus der Burda 05/2007, die damals noch nicht Burda Style, sondern Burda Modemagazin hieß und in der übrigens noch ein paar andere sehr schöne Kleider sind. Ich hatte sie mir damals wegen des tollen Kleides 124 c gekauft und dieses auch schon genäht. Das werde ich als nächstes auch noch einmal nähen. Abgesehen von 124 hatte ich bisher nichts aus der Zeitschrift gemacht. Naja, Schnitte werden ja zum Glück nicht schlecht, wenn man sie lange aufbewahrt, was für uns NähNerds zum großen Leid unserer Partner ein großes Lager notwendig macht.
So und jetzt nutze ich das fehlende gute Fernsehprogramm noch aus und nähe das zugeschnittene Shirt.
Schönes Wochenende!

Montag, 5. August 2013

Blümchen Finale bei Frau Crafteln

Auf den allerletzten Drücker reihe ich mich noch ein.

Wo fange ich an? Dieses hier kennt ihr ja bereits von hier.


Große Pläne hatte ich für den Blümchen-Monat, da ich Stoffe mit Blümchen eh sehr gerne mag. In meiner Gedankenwelt malte ich mir verschiedenste Kleider und Blusen aus, die ich nähen möchte. Leider haperte es an der Realität.

Eine Zeit lang saß ich in einem völligen Tief der Nähunlustigkeit. Ich war komplett demotiviert. Sachen, die ich schon angefangen hatte, mochte ich nicht zu Ende nähen und wieder andere scheiterten am Kopieren eines Schnittes. Bei anderen gefiel mir die Passform nicht und ändern hatte ich keine Lust. Ich habe also so 2 oder 3 UfO´s fabriziert und nicht wirklich was fertig gemacht.

Dann hatten wir Nähkränzchen und ich schnitt hoch motiviert ein Kleid aus diesem Stoff zu.


So ein Nähkränzchen ist ja immer hoch motivierend. Kann ja gar nicht anders, wenn die anderen Nähnerds auch alle am Nähen sind. Es gibt kaum Ereignisse, die mir mehr Spaß machen, vor allem natürlich, wenn es dann auch noch so ein großartiges Grillfest mit Familie im Anschluss gibt. Hier möchte ich auch mal ein großes Lob und vielen Dank an Herrn Nahtzugabe für das leckerste Lammkotelett ever loswerden!

Leider wurde ich aufgrund von Passformmängeln und mehrmaligem Auftrennen während des Kränzchens nicht fertig. Dann sank die Motivation wieder. Ich dachte mir dann: "Wenn ich eh nur UfOs produziere, kann ich auch genauso gut mal Sachen aus meiner UfO-Kiste fertig machen." Wenn ich  mich aufraffe und Dinge mache, die ich länger vor mir hergeschoben habe, bis sie fast in Vergessenheit gerieten, verschafft es mir nahezu Höhenflüge, wenn ich mich an sie begebe. Wenn ich dann auch noch feststelle, dass es dann auf einmal ganz schnell geht bis zur Fertigstellung, ist das ein berauschendes Gefühl. In diesem Zusammenhang habe ich zwei Röcke fertig genäht, die über ein Jahr in der Kiste lagen.


Die Fotoqualität ist nicht so berauschend, da ich sie wie bei bei mir üblich nach der Nähsession mitten in der Nacht im Flur geschossen habe. Das mit mir und den Fotos ist ja auch so eine Geschichte, aber (da halte ich es jetzt mal knapp und mit Michael Ende) die soll ein andermal erzählt werden.

Naja und wie das mit einem Rausch so ist, kann man denn auch ganz gut ausschlafen. Er hielt also nicht lange vor.

Irgendwann habe ich mich dann auch erbarmt und mein Nähkränzchen Kleid fertig genäht. Dann ist aber an der Stelle, wo die Paspel auf den Reißverschluss trifft, einfach aufgeplatzt, also der Reißverschluss und da ich mir nicht vorstellen kann, dass man so einen Nahtverdeckten irgendwie reparieren kann und ich zur Arbeit ja nicht mit Sicherheitsnadeln in der Seitennaht erscheinen konnte, musste ich den Reißverschluss komplett aufreißen und mich wieder rauswinden aus dem Kleid. Das landete dann also wieder in der Ecke.

In der Zwischenzeit habe ich dann einfach mal den Sommer gelebt so gut es ging und mehr Freude am Stricken gehabt.

Dann habe ich mich erbarmt, das Dingens nochmal aufgetrennt und hinten an der Taillennaht noch eine kleine Hohlkreuzkorrektur gemacht, wenn ich den doofen Reißer eh nochmal neu machen muss, und habe es dann fertig genäht mit neuem Nahtverdecktem vom Markt. Meine andere Hälfte hat dann netterweise auch Draußen-Fotos vom Kleid gemacht, weswegen ich es nun zeigen kann. Tadaa!
































Und soll ich euch wat sajen? Der beschissene neue nahtverdeckte Reißverschluss ist eine halbe Stunde danach auch aufgeplatzt. Ich werd noch verrückt. Demnächst gehe ich mir einen Metallreißverschluss kaufen und scheiße auf nahtverdeckt. Echt mal!

Aber egal, mein neues Kleid vom gestrigen Post versöhnt mich. Ich bin also tiefenentspannt und mache weiter, wenn ich Lust dazu habe.

Und jetzt husch husch zur lieben Frau Crafteln, die extra auf meine Bitte hin, die Linkliste noch offen gelassen hat, und schaut euch die anderen tollen Blümchensachen an.

Sonntag, 4. August 2013

Grüße aus dem Sommerloch!

Ich sitze in einem furchtbaren Nähtief. Mir fallen so viele Klamöttchen ein, die ich bei dem Wetter dringend brauche, aber es scheitert oft an der Motivation. Und am Zeitfresser Internet. Dabei fällt mir ein, dass ich unbedingt meine Twitter Timeline ausdünnen muss. Bei meiner Angst, etwas zu verpassen, muss ich oft vom letzten gelesenen Tweet wieder anfangen. Das schluckt Zeit.

Allerdings freue ich mich auch über das Wetter und dass wir dieses Jahr schon so oft am See waren, wie in meinen bisherigen Jahren im großen B. zusammen genommen. Das macht mich glücklich und gibt mir auch mehr Farbe, als immer nur drinnen zu hocken.

Freitag Abend jedoch habe ich den Mann allein ziehen lassen und endlich das Kleid fertig genäht, dass ich schon seit Wochen plane. Ich habe es letztes Jahr in einer Burda entdeckt. Bei Bedarf schaue ich mal nach in welcher.

Endlich mal ein Fahrstuhlfoto.

Der Fotograf meinte, ich solle doch endlich mal stillhalten.

Und das sähe nicht gerade elegant aus.

Aber bei so einem verrückten Stoff...


In diesem Sinne: Schöne Sommertage wünsche ich noch.