Samstag, 15. Juni 2013

#Waagnis, meine Gedanken, völlig unsortiert und unkorrigiert

Was ich jetzt schreiben werde, wird wahrscheinlich vielen Menschen nicht gefallen, aber ich tu´s trotzdem.

Erstmal möchte ich festhalten, dass ich es auch zum Kotzen finde, dass Menschen und vor allem Frauen ständig nach ihrem Äußeren beurteilt werden. Ich finde es abgrundtief scheiße, wenn Menschen auf der Straße aufgrund ihres Aussehens von anderen angepöbelt werden. Ständig diese ätzenden Kommentare, dass die Merkel oder die Schwarzer hässlich wären. Wen interessiert denn das? Das hat doch null Einfluss auf ihre Arbeit.. oder sollte es zumindest.
Ich finde es schlimm, dass immer mehr Jugendliche Essstörungen bekommen oder andere psychische Krankheiten, weil sie sich selbst nicht mögen. (Kommt übrigens mittlerweile auch gehäufter beim männlichen Geschlecht vor.)  Wenn man jungen Mädchen zuhört, geht es ganz oft um ihr Aussehen und dass sie sich hässlich oder dick oder beides fühlen. Auch ich fühlte mich hässlich als Jugendliche. Ich habe mich oft gefragt, woher das kam. Ich kann es gar nicht sagen. Mittlerweile habe ich mich weitgehend mit mir angefreundet und mich akzeptiert und das sollte auch jeder Mensch können. Sich selbst lieben können ist ein wichtiger Aspekt, da es schwer fällt jemand anderen zu lieben oder anzunehmen, dass man geliebt wird, wenn man sich für nicht liebenswürdig hält. Da gehe ich ganz mit Antje Schrupp, denn wenn man sich um sein Äußeres nicht so´n Kopp macht, hat man viel mehr Zeit und Gedankenplatz für andere Sachen.
Und ehrlich gibt es nix schlimmeres als diese Tussis, die hier lackiert und da toupiert und dort gebräunt und auch noch gefärbt sind. Puh! Allerdings finde ich schon, dass ein gepflegtes Äußeres einen positiven Eindruck hinterlässt, solange es nicht übertrieben und gewollt ist. Das gilt für Männer genauso. Damit zeigt man nicht nur seinen Mitmenschen sondern auch sich selbst gegenüber Respekt. Ein Beispiel: Wenn es mir nicht gut geht, zieh ich Jeans, Sneaker und T-Shirt an und gehe ungekämmt aus dem Haus.

Generell finde ich es Scheiße, Leute zu beurteilen, vor allem, wenn man es ihnen zeigt. Von den Gedanken kann sich niemand frei machen. dazu sind wir leider zu sehr der Spiegel unserer Gesellschaft.

Ich z.B. mache mir nicht so wirklich viele Gedanken um anderer Menschen Aussehen, da ich grundsätzlich die Statisten im öffentlicchen Raum nicht sehr beachte. Manchmal fällt mir wer positiv ins Auge, manchmal negativ, besonders auch durch Verhalten. Aber es kommt schon zu Gedanken wie "Na, du musst dich auch nicht wundern!", wenn der Mensch vor mir an der Kasse nur Fleisch, Limo, Chips und Fertigfraß in seinem Einkaufswagen hat.

Ja, jeder Mensch hat das Recht, dick zu sein oder sich dick zu fühlen und gleichzeitig das Recht, sich selbst zu mögen und zu akzeptieren. Und das Recht darauf, nicht nur nach seinem Äußeren beurteilt zu werden. Das ist ganz wichtig!

Und dennoch schießt mir der gesundheitliche Aspekt ins Hirn.

Ein Beispiel: Die Oma meines Freundes ist in einer Zeit aufgewachsen, in der es nicht viel zu Futtern gab. Fleisch war unheimlich wertvoll. Für sie ist Essen unglaublich wichtig und vor allem "gute deutsche Küche", gern mit viel Schweinefleisch. Sie ist dick und hat Diabetes. Sie ist schon kurz davor, blind zu werden und kann sich kaum noch bewegen. Und sie frisst. Ganz ehrlich: Hab ich wenig Verständnis für. Das ist wie nach der Beinamputation direkt erstmal eine Rauchen zu gehen.

Wenn ich einen wirklich dicken Menschen sehe, denke ich dasselbe wie wenn jemand sich offensichtlich die Arme ritzt. Ich denke aber auch, das geht mich nichts an. Tut es ja auch nicht.

Ich hadere mit dem Begriff Fat Acceptance, denn ich finde Dicksein ist ein gesellschaftliches Problem. Wenn ich dicke Kinder sehe, möchte ich am liebsten die Eltern würgen. Das ist für mich Vernachlässigung.

Ich selbst bin mit ungesunder Ernährung und ohne Sport aufgewachsen. Bei uns auf dem Land gab es nur einen Fußballverein. Da wären wir als Mädchen nie auf die Idee gekommen, dort einzutreten. Ich hab zum Glück einen schlechten Stoffwechsel, der nicht mehr als nötig aufnimmt und wir haben uns auch ohne Sport viel bewegt. Aber leider bin ich nie dazu gekommen, dass mir Sport Spaß gemacht hat. Das bereue ich, denn ich hab nicht nur ein kleines Bäuchlein, sondern auch oft Rückenschmerzen und bin fest davon überzeugt, dass es mir mit gestärkten Bauch- und Rückenmuskeln besser ginge.

Was die Ernährung betrifft, war ich zum Glück schon immer eher der herzhafte als der süße Typ. Ich mache mir nicht viel aus Süßigkeiten, ich esse drei Gummibärchen, währen mein Freund die halbe Tüte ist. Ich lutsche Schokolade, weil ich es so besser genieße. Und ich habe mittlerweile gelernt, dass auch gesunde Ernährung lecker sein kann. Kommt halt immer auf die Kochkünste an. Auch ich liebe gutes Essen und esse wahnsinnig gern, aber ich finde nicht, dass es etwas mit Verzicht zu tun hat, wenn man Gemüse isst... oder Obst. Ich meine so Himbeeren sind doch geiler als ne Schokotorte, oder? Finde ich zumindest. Und ich finde nicht, dass es schneller geht, mit Maggi und Knorr Scheiß zu kochen oder dass Fertigessen einfacher ist. Jeder kann lecker und gesund kochen lernen. Ehrlich.

Und ich finde es mindestens genauso wichtig, einem Kind beizubringen, wie man lecker gesund isst und dass Sport Spaß macht (wenn es der Richtige ist) wie ihr oder ihm eine positive Selbstwahrnehmung zu vermitteln.

Mittwoch, 12. Juni 2013

MMM #19

Hallo, ihr Lieben!

Heute trage ich mein zweites Kleid nach dem Mc Calls Schnitt. Ich hatte es neulich schonmal an der Püppi vorgestellt. Zwischendurch hatten wir auch noch Fotos von mir in diesem Kleid im Tierpark gemacht, aber die Handykamera meines Freundes taugt nichts. Völlig überbelichtet. Da kann man gar nichts erkennen.
Das Posieren mit Tasche hab ich mir bei Rong abgeguckt, da ich das ganz cool fand. Da hat man noch so einen schönen Farbtupfer mit auf dem Bild.




















Und hier gehts lang zum MMM Post auf dem tollen MMM Blog, wo Lucy heute Gastgeberin ist..


Dienstag, 11. Juni 2013

Blümchenmonat Mai/Juni

Normalerweise ist ja immer im Mai allerschönstes Wetter. Schön sonnig, warm und angenehm. Nicht diese Hochsommerhitze mit hoher Luftfeuchtigkeit, die ich an Juli und August hasse, da mein Kreislauf dann gern schlapp macht. Nicht so dieses Jahr. Wissenschaftler meinten, dass wir in Deutschland dank Klimawandel eher schlechteres Wetter bekommen. Sind das jetzt schon die Folgen?

Jedenfalls habe ich bei schönem Wetter deutlich mehr Lust auf Blümchen als bei Regen. Vielleicht war ich deshalb in letzter Zeit auch so faul. Ich hab einzig und allein den Kragen vom Blümchen McCalls genäht. Ich finde den Stoff so scheiße, dass ich immer keine Lust habe richtig dran rumzunähen. Aber wenn ich es dann anprobiere, gefällt es mir einfach zu gut. Das ist so ein komischer gewebter Plastikstoff. Absolut trennunfreudig und ich hab da leider so lustlos dran rumgenäht, dass sich Trennen nicht vermeiden ließ.
Naja, aber fertig mach ichs auf jeden Fall. Fragt sich nur wann.


Dann hab ich hier noch zwei andere schöne Blumenstoffe hier rumliegen. Der schöne dicke Jersey, den mittlerweile jeder hat, soll mal ein Kleid werden. Und zwar ungefähr so eins wie mein Katzenkleid, das ich unbedingt haben wollte, als ich es an Scarlett Johannson in der Werbung gesehen habe.


Der dünnere Jersey wird einfach ein Sommerfähnchen, trägerlos mit gesmokter Brustpartie, in der Hoffnung, dass der Sommer auch kommt.


Der schöne Baumwollstoff wird auch ein Kleid, wie genau weiß ich aber noch nicht. Nur ungefähr. Ich werde noch ein bisschen was ausprobieren. Man darf gespannt sein.

Ach ja, ein Kleid hab ich doch schon genäht im Blümchenmonat. Den Stoff kennt ihr ja vielleicht noch von meinem anderen Blümchenmonat Post. Ich hab ein bisschen was ausprobiert und eine überarbeitete Version meines Grundschnitt Kleideroberteils mit dem Rock aus der Mai Burda verbunden. Die Paspel in der Taille find ich blöd, sowas mach ich nie wieder. Und ein bisschen gepfuscht hab ich auch. Nachdem ich dreimal den Reißverschluss rausgetrennt habe, weil der Spitzeneinsatz beulig war, war mir jetzt egal, dass die Taillennaht nicht aufeinander passt. Vorher hatte es immer gepasst und dann hatte ich keine Lust mehr. Macht nix.




















So und jetzt verlinke ich den Post noch bei der lieben Meike. Kommt alle mit 

Sonntag, 2. Juni 2013

So besiegst du Endgegner Mc Call's 4769! Mit Paspel!!!

Manche kennen es als Dreckskleid, manche behaupten, jede sollte mindestens eines davon im Schrank haben. Beim Nähkränzchen im Januar hatten wir alle Catherines Heidikleid an und das Kleid stand wirklich jeder. (Nur bei mir war die Passform suboptimal, da Cat an den wesentlichen Stellen besser proportioniert ist haha. Macht aber nichts, ich muss nur einfach eine Nummer kleiner nähen)

Warum viele an dem Kleid verzweifeln und es gern in die Ecke, aus dem Fenster oder in die Tonne schmeißen wollen, kann ich sehr gut verstehen, denn es hat so seine Tücken. Und auch wenn die Anleitung toll bebildert ist, kann man beim Reverskragen ganz schön ins Schleudern kommen. Deshalb habe ich mich entschlossen, die friemeligen Stellen in einer Foto-Love-Story einmal ausführlich zu erläutern. Da aber Mema bei Meike letztens schon diesen wunderbaren link zu einem englischen Tutorial fallen gelassen hat, lege ich noch ein bisschen oben drauf und zeige, wie ich Paspeln in Kragen und Knopfleiste verbaue.
Ich möchte an dieser Stelle noch erwähnen, dass ich davon ausgehe, dass jede, die das hier liest, schonmal ein Kleid genäht hat und weiß, wie man Abnäher macht, Nahtzugaben mit oder ohne Overlock versäubert und dass man immer zwischendurch mal bügeln sollte. Ich gehe hier nur ausführlich auf den Kragen ein.
Also los gehts.


Erstmal natürlich alle Schnitteile, die man braucht, ausschneiden. Hier sollte man beachten, dass die Nahtzugabe im Schnitt schon enthalten ist. Kragen, Revers und Knopfleiste werden mit Einlage bebügelt. Dann kann man auch schonmal den Kleidercorpus zusammennähen, sprich Abnäher in Vorder- und Rückenteil nähen, Vorder und Rückenteil an Schulter und Seite zusammennähen, Ärmel rein und auch den Rockteil mit Taschen an das Oberteil nähen. Wer sich so lange wie möglich vor dem Kragen drücken möchte kann auch schonmal säumen. Das alles ist auch schön bebildert in der Anleitung.
Ich werde die Knopfleiste nur ans Oberteil nähen und einen anderen Rockteil verwenden, weshalb ich erstmal nur das Oberteil zusammengenäht habe. Das sieht dann erstmal so aus.


Dann näht man die Knopfleiste an beide Seiten des Vorderteils. Bei der normalen Version sind sie natürlich ein ganzes Stück länger, bis zum Saum halt. Bei mir sind sie nur so kurz. Süß, oder?


Für das Einnähen der Paspel empfiehlt sich ein simpler Nähfuß für unsichtbare Reißverschlüsse. Damit kann man ganz nah an der Paspel nähen und die Naht wird schön gerade. Das Paspelband wird dazu mit der offenen Seite nach außen zur Nahtzugabe auf die rechte Stoffseite genäht.


















Wenn man dann die Knopfleiste an das Vorderteil rechts auf rechts näht, liegt das Paspelband zwischen den beiden Stofflagen. Wenn man das Teil, auf das man zuvor die Paspel genäht hat, auf der Oberseite hat, kann man wunderbar auf der gleichen Naht nähen. Dann sieht das hinterher schön sauber aus.


















































Dann geht es dem Kleid endlich an den Kragen. In der Anleitung wird empfohlen zwischen den Markierungen des bebügelten Kragenteils die Nahtzugabe einzuschneiden und nach innen zu bügeln. Das mache ich auch so, damit die Kragennaht zum Nacken hin nachher nicht extra versäubert werden muss. (Meine Kragenteile sind beide bebügelt, da ich recht weiche Einlage verwendet habe. Das mit den Einschnitten kommt nachher nach innen bzw oben.)


Das Paspelband dann wieder auf die rechte Seite nähen. (Zumindest wenn man das nicht wieder auftrennen möchte, so wie ich unkonzentriertes Ding.) Hier reicht es, die Paspel nur ab der Ecke an den Kragenseiten aufzunähen, da das kurze Stück zwischen Ecke und Kragenunterseite nachher an das Reversteil genäht wird.  Es empfiehlt sich, an den Rundungen das Paspelband einzuschneiden, damit es flach anliegt.





Dann kann man die beiden Kragenteile auch schon miteinander verbinden. dazu lege ich die bepaspelte Seite wieder nach oben und nähe auf der Naht wie eben. Dann werden die Nahtzugaben zurückgeschnitten, das Ganze umgedreht und schön gebügelt. Ich prüfe aber immer vorher, ob die Paspel gut sitzt, bevor ich da was abschneide. Sicher ist sicher.
















Bevor es an den komplizierten Teil geht, kann man schonmal den Beleg für das Revers an der langen und der ganz kurzen Seite versäubern und bei dem kurzen Stückchen die Nahtzugabe nach innen bügeln. Das wird dann später mit der Schulternaht verbunden, damit die Innenseite schön sauber aussieht.




Dann werden an den Innenecken des Beleges und des Vorderteils Sicherheitsnähte gemacht und die Ecken eingeschnitten. Das ist ganz wichtig, damit man die Teile mit dem Kragen verbinden kann und sich hier später keine Falten bilden. Ich hab mir überlegt, dass es wahrscheinlich schlauer wäre, den Beleg auf das Vorderteil zu legen und die Innenecken wirklich identisch einzuschneiden und darauf zu achten, dass man sich an die Nahtzugabe hält. Das mache ich beim nächsten Mal, denn ganz faltenfrei ist es bei meinem komischen Plastikstoff nicht geworden. (Der hat jetzt schon ein Jahr lang Platz im Stoffregal eingenommen, der musste weg).
















Jetzt kommt der Moment, dass auch ich anfange zu stecken. Wer so richtig ordentlich ist und später auch minikleinste Falten ausmerzen will, sollte an dieser Stelle ruhig heften. Und zwar folgendermaßen. Zuerst wird der Kragen mit der eingeschnittenen Seite nach oben auf die rechte Seite des Oberteils gesteckt. Dabei liegt die Ecke an der schmalen Seite des Kragens genau auf der eingeschnittenen Innenecke an der Vorderseite kurz vor der Knopfleiste. (Sorry, wer hier einen Knoten im Hirn hat, ich kann es nicht besser erklären.)






Dann wird der Beleg rechts auf rechts auf das Oberteil gesteckt. Der Kragen liegt dazwischen. Das wichtigste ist hierbei, dass die eingeschnittene Ecke des Belegs genau auf der eingeschnittenen Ecke der Vorderteils liegt. Hier stecke ich eine Nadel durch, damit ich genau den Punkt treffe.

Der Zipfel hier rechts unten ist die Kragenecke, oben liegt das Vorderteil.

Kragenecke andere Seite und die Innenecke des Belegs.


 Die Stoffalten, die auf beiden Seiten entsteht falte ich flach zusammen, so dass die Falte wie ein Abnäher genau auf die Ecke zuläuft. Je sauberer die Falte von der Ecke weg zeigt, desto weniger Falten hat man nachher mit eingenäht.




Jetzt kann das ganze Ding zusammen genäht werden. Den Beleg kann man bis zur Knopfleiste runter festnähen. Sinnvoll ist natürlich auch, die Naht sauber zu nähen und sich an die Vorgabe für die Nahtzugabe zu halten. Es macht sich gut, genau bis zu der Ecke, wo auch vorher die Nadel steckte zu nähen, die Nadel drin zu lassen, den Stoff zu drehen und weiter zu nähen.





















Bevor man jetzt die Nahtzugabe wegschneidet, versäubert oder overlockt, lieber erstmal umstülpen und schauen, ob man vielleicht doch noch was auftrennen muss, weil man z.B. wie ich eine Falte eingenäht hat. Sitzt alles gut, kann man versäubern, umstülpen und Bügeln.

Von innen
Das andere Innen

Jetzt noch die Naht in den Kragen bügeln und die umgebügelte Nahtzugabe feststeppen und die oberen Belegenden per Hand an die Schulternähte nähen.




Voila! So schwer war es doch gar nicht, oder?



Ziemlich faltenfrei, oder?
Ich hoffe, ich habe mich verständlich ausgedrückt und ausreichend bebildert. Wer Fragen hat, stellt sie bitte. Ich werde dann versuchen, den Text zu verbessern.