Mittwoch, 27. Februar 2013

MMM #9 Vorsicht! Bunt!

Ich bin mir sicher, der Frühling lässt nicht mehr lange auf sich warten. Die Vögel zwitschern wie verrückt und der Schnee ist auch bei uns hier draußen fast komplett weggetaut. Da wird es doch Zeit für ein paar frühlingshaften Farben, nicht wahr?


Heute habe ich eine Kombination aus neuer Bluse und altem Ufo-Rock an.
Die Bluse ist mein neuer Liebling. Ich habe mich beim Nähen schon gefreut und sie passt auch noch gut und ist bequem. Nur werde ich beim nächsten Mal versuchen, ein paar Abnäher einzuarbeiten. Vor allem hinten stehen Blusen ohne Abnäher bei mir immer so ab, wenn ich sie in den Rock stopfe. Ich schätze, das liegt an meinem Hohlkreuz. Der Schnitt ist aus einer Schnittmuster-Zeitschrift, die mir Stoffe.de in mein Paket gesteckt hat. Ich schätze, sie ist extra für den Webshop gemacht worden, da man sämtliche vernähten Stoffe auch dort kaufen kann. Bisher finde ich sie gar nicht mal schlecht. So für umme. Immerhin beinhaltet sie meinen neuen Lieblingsblusenschnitt. Besonders schön finde ich die Schulterpasse mit anschließender Kräuselung. Sowas steht mir ganz gut und war echt einfach zu nähen.


Den Rock habe ich letzten Sommer aus einem Burda Schnitt genäht. Ich finde das Heft gerade nicht, weiß also nicht, welches das war. Ich hatte übelst gepfuscht und ihn dann auf meinen Stapel der noch zu ändernden Klamotten gelegt. Dieser Stapel wird gern ignoriert. Ich nähe dann lieber was neues. Aber ich finde, daß der Rock besser zu der Bluse passt als der dunkelgrüne Norma Rock, also habe ich mich heute daran begeben, einige Nähte wieder aufzutrennen und ordentlich wieder zuzunähen, den Reißverschluß mit dem passenden Füßchen nochmal schön einzunähen und alles zu versäubern. Zum Schluß habe ich noch mit Handstichen den Beleg an Nähten und Abnähern zu befestigen, damit er nicht mehr rausrutscht. Jetzt bin ich zufrieden.
Achja, falls es noch jemand hören kann.. die Stoffe sind natürlich vom Maybachufer.

















Hier gehts zu den anderen schönen selbstgemachten Klamöttchen!

Mittwoch, 20. Februar 2013

MMM #8

Guten Abend allerseits!

Ich schummel mich mal noch dazu. Heute zeige ich euch meine neue wunderbare Kombination. Das Schnittmuster des Rockes ist Norma aus der Ottobre 5/10 und das der Bluse ist aus einer uralt Burda aus den 70ern. Wer beim letzten Blogerrinnentreffen am Sonntag war, kennt den Stoff. Ich hatte nach dem Hochzeitsgastkleid noch ein wenig übrig und konnte daraus noch die Bluse und den Rockbeleg machen.
Die mittleren Fotos sind heut morgen bei schönstem Sonnenlicht entstanden und bringen die Farben am besten rüber.



Den Rock werde ich mit Sicherheit in der einen oder anderen Version nochmal machen. Mal sehen, wann ich Lust habe, diesem hier noch Nahttaschen zu verpassen. Ich hab immer so wenig Lust, an fertigen Sachen nochmal was zu ändern ;-)
Die Bluse könnte sicherlich noch Abnäher gebrauchen. Vielleicht bastel ich irgendwann mal welche rein. Ansonsten gefällt sie mir aber gut und ich hatte sie auch schon einige Male an.
Ich bin besonders stolz auf meinen allerersten nahtverdeckten Reißverschluß. Nachdem Wiebke so schön erklärt hat, wie man dat billige Prym Teil an die Maschine bastelt, habe ich meins dann auch endlich mal aus der Verpackung genommen. Ich hatte es schon ne Weile rumliegen, aber irgendwie hatte ich mir das Einnähen schwieriger vorgestellt. Ich war sehr erstaunt, wie pupseinfach das ist. Ich werde das jetzt nur noch so machen, da ich zugeben muß, daß so ein nahtverdeckter Reißer doch wirklich viel mehr her macht als ein normaler.




Wer mag, schaut hier beim Me Made Mittwoch Blog rein, wo es viele wunderbare Klamotten an wunderbaren Frauen zu sehen gibt









Samstag, 16. Februar 2013

Nähen mit Plan

Bisher habe ich immer völlig ohne Plan vor mich hin genäht. Auch der Stoffkauf ging komplett planlos vonstatten. Ich hatte zwar bei diesem Stoff einen Rock angedacht und bei jenem ein Kleid, aber das war es auch schon. Ich werde allerdings auch in Zukunft nicht nach Vorhaben Stoff kaufen. Das würde meinen kreativen Fluß erheblich einschränken. Mein Plan sieht erstmal anders aus. Das Problem ist nämlich eher, daß ich hier eine schöne Bluse nähe und da einen Rock, aber die Sachen meistens nicht zusammen passen. Wie ärgerlich ist das denn? Das werde ich ändern.

Durch meinen baldigen Berufswechsel muß ich mir demnächst keine Sorgen mehr machen, meine Klamotten zu versauen. Ich muß dann auch nicht mehr darauf achten, für einen Rock einen Stoff zu verwenden, der stabil genug ist, um nicht so viele Schnitthaare durchpieksen zu lassen. Und was noch viel toller ist, ich kann dann endlich hohe Schuhe anziehen und muß nicht 9 Stunden darin stehen. Toll!
Das birgt ungeahnte Möglichkeiten was meinen persönlichen Kleidungsstil betrifft. Mein Kopfkleiderschrank nimmt schon seit längerem neue Formen an und ich habe immer mehr eine Ahnung, welche Kleidung mir steht und welche eher nicht.

Ich weiß nicht, wie es euch so geht, aber mich nervt es tierisch, dauernd Schnitt kopieren zu müssen. Bisher habe ich selten einen Schnitt gehabt, der mir genau passte. Das bedeutet, daß ich entweder jeden neuen Schnitt verändern muß oder aus Faulheit mit der schlechten Passform lebe. Das soll sich jetzt ändern.

Mein Plan sieht vor, daß ich jetzt
* einen Blusenschnitt
* einen Rockschnitt
* einen Kleiderschnitt (oder zwei)
finde und verändere, damit er gut passt.

Mir macht es sehr viel mehr Spaß zu basteln und mit dem Stoff zu spielen, ihn zu verschönern und zu dekorieren, als einen Schnitt auszurädeln und auszuschneiden. Ich möchte Bänder aufnähen, Biesen basteln, Paspeln einnähen und Falten legen. Ich möchte Schnitte je nach Lust und Laune verändern. Wenn ich aber nicht im Vorfeld weiß, daß mir der Schnitt steht und passt, ist mir die Bastelei viel zu schade und ich lasse es gleich bleiben und was dabei herauskommt sind langweilige Klamotten mit schlechter Passform. Super! Und dann wieder auf´s Neue das gleiche Spiel.
Das wird jetzt anders.

Den Anfang macht jetzt der Rock Norma aus der Ottobre 5/2010, die mir Frau Nahtzugabe netterweise zur Verfügung stellte. Der Tip kam von Wiebke, die ihn auch schon ein paar Mal genäht hat. Was diesen Rock für mich besonders interessant macht ist nicht nur die A-Linie sondern daß er in Rockteil und Taillenpasse/Sattel unterteilt ist. Somit könnte man ihn auch weniger oder mehr ausstellen und würde trotzdem eine gute Passform in der Taille haben, denke ich. Ich war aber ein wenig mißtrauisch, da das Rockteil nur aus Vorderteil und zwei Hinterteilen besteht und der Rock keinen einzigen Abnäher hat. Bis jetzt sieht das aber schonmal ganz gut aus. Nachdem ich an den Seitennähten jeweils noch einen Zentimeter weggenommen habe schien die Passform ganz gut zu sein. Jetzt muß ich noch das Innenleben fertig machen und säumen. Danach gibt es Tragefotos.

Mittwoch, 6. Februar 2013

MMM # 7

Hallo ihr Lieben!

Heute trage ich mein Weihnachtskleid Ersatz.
Falls sich noch jemand an den roten Karo Wollstoff mit dem Webfehler erinnert, der mich damals geärgert hat, dieser Rock ist daraus geworden. Das Stück mit dem Fehler wartet noch in meinem Stoffschrank auf weitere Verarbeitung. Ich wollte eigentlich einen Tellerrock im schrägen Fadenlauf daraus machen. Schräg ging aber mit dem Fehler nicht. Jetzt ist er gerade und weniger ausgestellt und gefällt mir nicht so gut, aber irgendwas ist ja immer, ne? Ich zieh ihn trotzdem an.

Die Bluse ist nach dem gleichen Schnitt wie meine "Stewardess Bluse", nur die Ärmel habe ich einfach von einem anderen Schnitt genommen und dran gebastelt. Fall sich jemand fragt, die Länge der Ärmel ist für mich genau richtig. Lange Ärmel gehen mir immer auf den Keks und ich schiebe sie dann eh immer hoch oder muß sie krempeln.

Jetzt mal eine ganz persönliche Frage. Ich brauche Beratung. Könnte ich sowas als Bewerbungsfoto nehmen oder sieht man dem Bild die Unprofessionalität sofort an? Es geht ja auch nicht um einen Job als Führungsperson, oder so. Muß ich wirklich unbedingt zu einem Fotografen gehen? Was meint ihr?

Ich freue mich auf eure Kritik.
Ansonsten gibt es hier die liebe Cat in ihrem wunderschönen Mantelkleid  und andere schöne Sachen zu bestaunen.

Samstag, 2. Februar 2013

Seid ihr so bescheuert oder tut ihr nur so?

Puh. Ich habe viele Artikel zum Thema Brüderle/ #aufschrei gelesen und einige Talkshows verfolgt. Meine Fresse, sind die alle so bescheuert oder tun die nur so?
Wie erschreckend, wieviele Leute meinen, sie müssten unreflektierten Bullshit dazu beitragen. So nach dem Motto "Ich armer kleiner Mann weiß jetzt nicht mehr, wie ich eine Frau ansprechen darf." Dazu sage ich nur, wenn du eine Frau nur ansprechen kannst, indem du einen zotigen Witz über ihre Brüste machst, dann solltest du es vielleicht wirklich lieber lassen, oder wahlweise dein Glück bei Wibke Bruhns versuchen.

Dann gab es noch Hasskommentare gegen die Autorin Himmelreich, weil sie ja mit ihrem fiesen Artikel eine Kampagne gegen Brüderle und die ganze FDP vom Zaun gebrochen hat. Da frage ich mich dann immer, ob alle den Artikel gelesen haben, die darüber urteilen. Ich habe ihn noch nicht gelesen, aber soweit ich weiß hat sie ihn über Ewigkeiten begleitet, lange bevor er überhaupt Spitzenkandidat war. (Spitzenkandidat der FDP hihi) Und ich glaube irgendwie nicht, daß eine Kampagne gegen die 4% Partei nötig wäre. Viele schreien jetzt auf und meinen, die Himmelreich, die alte Hexe, hätte ja schon vor einem Jahr den Brüderle anklagen sollen oder wenn sie sich so unwohl mit ihm fühle, die Zusammenarbeit mit ihm sofort abbrechen. Fürn Arsch! Sie hat doch gar nicht behauptet, daß sie sich von ihm vergewaltigt gefühlt habe. Sie hat, wie ein Journalist das nunmal macht, über einen geraumen Zeitraum gesammelt, was er von sich gegeben hat. Ich finde, das ist schonmal einen Artikel wert und einen besseren Zeitraum der Veröffentlichung kann es doch gar nicht geben. Sie deswegen jetzt anzuklagen ist genau das, was die #aufschrei Twitteraktion anklagt. Sexismus.

Ich persönlich rege mich auch tierisch darüber auf, wenn ein Moderator fragt, ob eine Frau nicht ihre Weiblichkeit gezielt einsetze. Was bitte? Mal ehrlich, wir können echt nichts dafür, daß wir weiblich sind und haben jetzt bestimmt keine Lust uns in Burkas zu hüllen. Wir haben in der gesamten westlichen Welt etwas, das man Mode nennt und wenn ich ein schönes Kleid anziehe, dann bestimmt nicht, damit mir jemand auf die Brüste glotzt. Wenn ich eine gut sitzende Jeans anziehe, dann bestimmt nicht, damit mir jemand an den Arsch grabscht. Man kann nicht den Mädchen anerziehen, daß hübsch sein alles ist, was zählt und es ihnen dann vorwerfen, wenn sie sich aufhübschen. Nein, der Mann ist kein schwanzgesteuertes kleines Äffchen, das durch die Reize der Weiblichkeit nicht mehr klar denken kann und besonders nach ein klein wenig Alkohol gar nicht mehr anders kann, als sich respektlos zu verhalten. Und wenn ein Chef meint, diejenige mit dem größeren Dekolleté einzustellen, dann kann man das mit Sicherheit nicht der Frau vorwerfen. ARGH!

Daß diese Anti-Sexismus-Kampagne jetzt nach dem Stern Artikel aufkam, ist wahrscheinlich kein Zufall, aber Leute, seht es ein, es geht schon längst nicht mehr um Brüderle und zu behaupten, er sei es, der den Aufschrei angestoßen hat, ist eine ziemlich arrogante These. Der Artikel über einen alten Sack, der sich in seiner Machtposition sicher fühlt und meint andere Menschen respektlos zu behandeln, ist mit Sicherheit einer der Tropfen, die das Faß zum Überlaufen brachten und gab der ganzen Sache damit eine gewisse Öffentlichkeit, aber es ist eine Geschichte von vielen und natürlich nicht die schlimmste.

Seht es endlich ein, daß die meisten Frauen in einer anderen Welt leben als sie meisten Männer.
Seht es ein, daß viele Frauen sich auf der Straße, bei der Arbeit, in der U-Bahn, im Parkhaus usw. nicht sicher fühlen und pure Panik verspüren, wenn sie nachts Schritte hinter sich hören.
Seht es ein, daß die meisten Vergewaltigungen nicht aus Lust am Sex passieren sondern aus Lust an Macht und Unterdrückung und von Männern an Frauen begangen werden.
Seht es ein, daß es völlig normal ist, als Frau schonmal angegrabscht worden zu sein.
Seht es ein, daß es völlig normal ist, auf sowas völlig perplex zu reagieren und es schwer fällt, "sich zu wehren". Der Schreck lähmt und hinterher schämt man/frau sich. Ich fühle mich dann beschmutzt und erniedrigt.
Seht es ein, daß es ein gesellschaftliches Problem ist und nicht das von Einzelpersonen.
Seht es ein, daß wir in einer männlich dominierten Gesellschaft leben, in der Frauen lernen wie Männer zu sein, wenn sie Karriere machen wollen.
Seht es ein, daß Frau Merkels Aussehen nichts darüber aussagt, wie gut oder schlecht sie ihren Job macht.
Seht es ein, daß die Arbeit eines Mannes selten nach seinem Aussehen beurteilt wird und niemand behauptet, er hätte sich hochgeschlafen.
Denkt mal darüber nach, ob ihr über einen Mann dieselben Sachen sagen würdet wie über eine Frau.

Dann befinden wir uns auch auf einer Ebene, auf der wir gescheit diskutieren können und feststellen können, daß natürlich nicht nur Frauen respektlos behandelt werden. Daß sexuelle Übergriffe auch von Frauen an Männern begangen werden. Es geht jetzt mit Sicherheit nicht darum, Männer im Allgemeinen anzugreifen und klein machen zu wollen. Wir wollen selbstbewusste Menschen, die es nicht nötig haben sich zu profilieren, indem sie andere Menschen erniedrigen.
Es geht darum, daß wir sexistische Handlungen von einer Person an einer anderen nicht mehr dulden wollen. Wir wollen daß jeder Mensch mit dem gleichen Respekt behandelt wird völlig unabhängig von seiner Herkunft oder seines Geschlechts.
Ich will, daß Menschen aufgrund ihrer Taten oder ihrer Gesinnung beurteilt werden und nicht an Äußerlichkeiten. Bitte!
Ich denke, daß in einer gleichberechtigten, respektvollen Welt jeder Mensch ein besseres Leben hätte.